Kriege
Die beiden Weltkriege waren wesentliche geschichtliche Ereignisse auch in Weißenthurm. Es waren viele Opfer, besonders gefallene Soldaten, zu beklagen. Einen Eindruck können die „Totenzettel“ vermitteln, die gesammelt wurden und auf der Unterseite „Totenzettel“ dargestellt werden.
Auch verschiedene Denkmale erinnern an die Gefallenen, die Vermissten und die Umgekommenen.
Das bedeutendste Denkmal ist Denkmal auf dem Friedhof in der Kettiger Straße.
Ein weiteres für die Opfer der kath. Pfarrgemeinde befindet sich im Turm-Eingang der katholischen Pfarrkirche.
Auf dem Friedhof befinden sich auch Ehrengräber der im 2. Weltkrieg infolge Kriegseinwirkungen Gefallenen und Verstorbenen. Insbesondere sind das Tote der Luftangriffe vom Dezember 1944 und Januar1945.
Es gab mehrere Luftangriffe mit Todesopfern und zerstörten Häusern, gewerblichen und öffentlichen Einrichtungen.
10./11.04.1941 Bombenangriff
29.12.1944 Bombenangriff
01.01.1945 Bombenangriff
16.01.1945 Bombenangriff
08.03.1945 Artilleriebeschuss
Denkmal auf dem Friedhof
Das Denkmal auf dem Friedhof, das sogen. „Kriegerdenkmal“, wurde 1921 – 1923 für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet und auf dem Kirchplatz links vor dem Haupteingang der kath. Pfarrkirche aufgestellt und 1923 eingeweit.
Im August 1939 wurde es in die Grünanlagen an der Gartenstraße (heute Courrières-Park) versetzt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde es mit zwei Tafeln ergänzt, die die Namen der Gefallenen dieses Krieges aufnahmen.
Wegen Verbreiterung der Gartenstraße im Rahmen des Ausbaus der Brückenabfahrt wurde es 1983 auf den Friedhof östlich der Kettiger Straße versetzt. Die Einweihung war am2.7.1983.
Hier die Anzahl der vermerkten Namen an diesem Denkmal:
Mittlere Tafel mit den Namen der Opfer des 1. Weltkrieges
Jahr | gefallen | vermisst | in der Heimat verstorbenen | gesamt |
1914 | 13 | 3 | 1 | |
1915 | 17 | 7 | 0 | |
1916 | 17 | 1 | 1 | |
1917 | 10 | 1 | 0 | |
1918 | 22 | 3 | 3 | |
1919 | 1 | |||
1920 | 2 | |||
gesamt | 79 | 15 | 8 | 102 |
Engültiger Stand: 101 (einschl. an Kriegfolgen Verstorbener (In: R. Gilles, Weißenthurm Geschichte der Stadt, S. 75)
2 seitliche Tafeln mit den Namen der Opfer des 2. Weltkrieges
Jahr | gefallen | vermissten | gesamt | |
1940 | 8 | 0 | ||
1941 | 15 | 2 | ||
1942 | 43 | 10 | ||
1943 | 38 | 19 | ||
1944 | 59 | 44 | ||
1945 | 46 | 19 | ||
1946 | 0 | 1 | ||
1947 | 5 | 0 | ||
1948 | 0 | 1 | ||
gesamt | 214 | 96 | 310 |
Anmerkung: Heinz Stegmann, 24.8.1943, ist 2 x aufgeführt. In o.a. Zahlen berücksichtigt.
Stand 1987: 297 (einschl. der in Gefangenschaft und an Kriegsfolgen Verstorbener (In: R. Gilles, Weißenthurm Geschichte der Stadt, S. 105)
Ehrengräber der im 2. Weltkrieg infolge Kriegseinwirkungen Gefallenen und Verstorbenen.
Es handel sich um zwei Grabanlagen.
Die Anlage 1 befindet sich auf dem oberen Teil des Friedhofs oberhalb der alten Friedskapelle. Sie beinhaltet Tote der Luftangriffe vom Dezember 1944 und Januar1945 sowie durch Kriegseinwirkungen anderer Art gefallener deutscher Soldaten.
Die Anlage 2 befindet sich links des Zuweges zu der alten Friedhofskapelle.
Hier ruhen 9 Soldaten, 2 beim Bombenangriff auf Neuwied getöteten Weißenthurmer Frauen, 1 Bürger, der beim Bombenangriff auf Weißenthurm am 10.4.1941 sein Leben verlor und 3 weitere Tote (Ostarbeiter), von denen 2 bei den Bombenangriffen am 1.1.1945 und 16.1.1945 ihr Leben ließen.
Erinnerungen an die Kriegsjahre und die Nachkriegszeit eines Weißenthurmer Jungen / jungen Mannes: Richard Schnack,
Jahrgang 1929?, Weißenthurm, Hauptstraße. Er hat seine Erinnerungen handschriftlich in ein Tagebuch – DIN A5 – eingetragen.Die handschriftlichen Seiten sind abgeschrieben.
Hier können sie die Abschrift lesen: Erinnerungen an die Kriegsjahre und die Nachkriegszeit
(Die Seite wird fortgeführt)
Die Totenzettel stammen aus den Sammlungen Heinrich Wagner und Andreas Busch. Die weiteren Angaben sind teilweise aus den Aufzeichnungen von Andreas Busch entnommen.