Neue Inhalte dieser Webseite

Es ist ein Gründungsprotokoll eines Männergesangvereins von 1861 aufgetaucht. Es  ist in deutscher Schreibschrift verfasst und von Frau Ingrid Reißland aus Ellingshausen übertragen worden.
Sie können beide Ausfertigungen auf der Seite Geschichte und Unterseite Vereine finden oder direkt von hier aus dorthin gehen:
Das handschriftliche Gründungsprotokoll in deutscher Schrift können Sie hier sehen:
Protokoll-Hand.
Die Übertragung in Text ist hier zu sehen:
Protokoll-Text

Terminverschiebung

Aufgrund der derzeitigen Situation sind Vorstandssitzung und Mitgliederversammlung des Vereins vorläufig verschoben bzw. noch nicht terminiert worden.

Eine Vorstandssitzung hat mittlerweile am 29.7.2020 stattgefunden.

Zu gegebener Zeit werden die Termine festgelegt.

Feierstunde: Marie Juchacz, Sozialreformerin – Parlamentarierin – Frauenrechtlerin

Marie Juchacz – eine starke Frau

Veranstaltung des Geschichtsvereins Weißenthurm.

Der 13. Dezember 1919 – ein wichtiges Datum in der „großen“ wie auch in der regionalen Geschichte: In Berlin wurde die Arbeiterwohlfahrt gegründet von der Sozialpolitikerin Marie Juchacz, die von 1949 bis 1952 in Weißenthurm lebte.

Aus diesem Grund lud der „Geschichtsverein Weißenthurm“ in Zusammenarbeit mit dem AWO-Seniorenzentrum „Altes Brauhaus zur Nette“ ein zu einer Feierstunde am 13.12.2020 im Marie-Juchacz-Saal der Einrichtung; denn der Geschichtsverein hatte sich auf Spurensuche begeben und wollte die Ergebnisse seiner Nachforschungen vorstellen, um die sich vor allem das Ehepaar Gertrud und Heinrich Wagner verdienst gemacht hatte.

Der Heimleiter Thomas Schuler, der Vorsitzende des Fördervereins der Einrichtung Willibald Görg und der Vorsitzende des Geschichtsvereins Gerd Heim begrüßten die Anwesenden.

Besonders freuten sich die Veranstalter, dass auch eine direkte Verwandte von Frau Juchacz anwesend war: Die Großnichte Frau Heidemarie Kanowski mit ihrem Ehemann.

Danach berichtete Gertrud Wagner den interessierten Zuhörern Daten und Fakten aus Leben und Wirken von Marie Juchacs als Sozialreformerin, Parlamentarierin und Frauenrechtlerin.

 

Marie Juchacz, in einfachen Verhältnissen 1879 in Landsberg an der Warthe im heutigen Polen geboren, lernte die Arbeitswelt wahrlich „von unten“ kennen: Mit 14 Jahren als Dienstmädchen, später als Fabrikarbeiterin und ungelernte Krankenpflegerin tätig, bevor sie eine Lehre als Schneiderin machte.

Als ihre Ehe mit dem Schneidermeister Juchacz scheiterte, zog sie mit ihren beiden Kindern nach Berlin.

1908 trat sie in die SPD ein und war seit 1913 politisch aktiv. Als Frauensekretärin für den Parteibezirk „Obere Rheinprovinz“ in Köln bekümmerte sie sich vor allem um die Textilarbeiterinnen im Raum Aachen. Sie setzte sich ein für die Heimarbeiterinnen und arbeitete in der sich verschärfenden Not im 1. Weltkrieg in der sogenannten Lebensmittelkommission. 1917 wurde sie – von Friedrich Ebert berufen – Frauensekretärin im Zentralen Parteivorstand.

Die Not, die sie so kennenlernte, bewog sie dazu, 1919 die Arbeiterwohlfahrt zu gründen. Sie blieb Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt bis 1933.

Gezwungen durch die Verfolgung aller Andersdenkenden im 3. Reich erreichte sie über viele Stationen der Flucht 1941 die USA, wo sie bis 1949 blieb. Auch in dieser Zeit kümmerte sie sich um die Not anderer: Sie gründete die „Arbeiterwohlfahrt USA“ mit einer doppelten Zielrichtung: Unterstützung von anderen Asylanten in den USA und die Sendung von Hilfspaketen ins kriegszerstörte Deutschland.

1949 kehrte sie nach Deutschland zurück und wohnte einige Jahre in Weißenthurm bei ihrem Sohn Paul, der Verwalter des Nette-Gutes war.

Eine nette Anekdote aus dieser Zeit beschreibt, dass sie zu ihrem siebzigsten Geburtstag so viele Glückwunschbriefe und -telegramme erhielt, dass die Logistik des Weißenthurmer Postamtes fast zusammenbrach: Zwei zusätzliche Postboten mussten für dieses Jubiläum hinzugezogen werden.

Seit 1949 war sie Ehrenvorsitzende der AWO und blieb dies bis zu ihrem Tod 1956 in Düsseldorf.

Auch die politische Entwicklung des ersten demokratischen Staates in Deutschland prägte sie mit. 1919 wurde sie in die Weimarer Nationalversammlung gewählt: Nach der Durchsetzung des Wahlrechtes für Frauen war sie die erste Frau, die im Parlament eine Rede hielt.

Dem Reichstag gehörte sie als gewählte Abgeordnete von 1920 bis 1933 an.

Dann folgten Flucht und Asyl.

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland engagierte sie sich nur noch in der Arbeiterwohlfahrt.

Unvergessen ist ihr Einsatz für das Frauenwahlrecht und die Gleichberechtigung der Frauen. Ihr überparteiliches Engagement würdigte ein Briefmarkensatz der Bundespost von 1959 „ 50 Jahre Frauenwahlrecht. Er zeigt sie mit der Zentrumspolitikerin Helene Weber, später CDU, und der Liberalen Marie-Elisabeth Lüders.

Im Anschluss an die Würdigung ihres Lebenswerkes überreichte Bürgermeister Gerd Heim dem Heimleiter ein Bild dieser großen Frau der Zeitgeschichte. So wird sie im „Marie-Juchacz-Saal auch optisch präsent sein.

Die Feierstunde wurde bereichert durch musikalische Beiträge von Vincent Schneider am Klavier.
Zum Abschluss kam es noch zu einem zwanglosen Gedankenaustausch der Teilnehmer.

Eine Schautafel zu Leben und Wirken von Marie Juchacz verbleibt noch im Foyer des Seniorenheimes.

 

Geschichte der Kath. Pfarrgemeinde

Über die Geschichte der Kath. Pfarrgemeinde gibt es eine Broschüren-Reihe „Pfarrarchiv Weißenthurm“ . Auf der Seite „Links“ sind sie aufgeführt.

Diese Broschüren sollen in diese Webseiten eingestellt werden. Für verschiedene Hefte ist das schon erfolgt. Sie können sie auf der Seite „Links“ lesen.

Dort finden Sie auch weitere Literaturhinweise.

Bahnhof Weißenthurm

Auch das Bahnhofsgebäude Weißenthurm ist ein bedeutendes Bauwerk. Es steht unter Denmalschutz.

Leider ist es z.Z. in keinem guten Zustand. In einem Artikel im Internet wird darauf hingewiesen: Bahnhof

Allerdings sind die Bahnsteige, die Gleise und die Unterführung eigentlich recht sauber. Das Problem ist das Gebäude. Es ist unbenutzt und verfällt.

Der Geschichtsverein will sich hier ebenfalls einschalten

100 Jahre Beisetzung von General Hoche gefeiert

Vor genau 100 Jahren am 07.07.1919 wurde die Asche des französischen Generals Lazare Hoche am Frauenberg in Weißenthurm, heute bekannt als das Hoche-Denkmal, beigesetzt. Zu diesem Anlass trafen sich heute mehrere Vereinsvertreter, interessierte Bürger, sowie Stadtbürgermeister Gerd Heim, Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Przybylla und die französische Generalkonsulin Pascale Trimbach, um dem historischen Ereignis und dem französischen General zu gedenken.

Der Morgen begann mit einem Wortgottesdienst in der katholischen Kirche, worauf die Gemeinde sich in Richtung Hoche-Denkmal begab, wo sie von Soldaten in historischen Uniformen unter der Leitung des Hoche-Biografen Jean-Noël Charon empfangen wurden. Zu Ehren des Generals wurde ein Kranz niedergelegt und drei Salutschüsse durch die historischen Soldaten abgefeuert.
Generalkonsulin Trimbach sprach über die Wichtigkeit der deutsch-französischen Freundschaft, für welche auch das Hoche-Denkmal schon seit langem stehe und dass an dieser Freundschaft auch weiter festgehalten werden muss. Umso erfreulicher war die Ankündigung von Stadtbürgermeister Gerd Heim, dass in naher Zukunft das Hoche-Denkmal in enger Zusammenarbeit mit Pionieren der französischen Armee saniert werden wird.
Im Anschluss trafen sich die Anwesenden zu einem Umtrunk im Foyer der Stadthalle um die Veranstaltung im geselligen Beisammensein ausklingen zu lassen.

Bild könnte enthalten: 3 Personen, Personen, die lachen, Personen, die stehen, Schuhe und im Freien

 

Christus und die vier Evangelisten

In einer Garage im Sakristeihof der Weißenthurmer Pfarrkirche sind bei Aufräumarbeiten fünf Bilder gefunden worden. Sie stellen Christus und die vier Evangelisten dar.

Wahrscheinlich stammen sie aus der Kanzel der ursprünglichen Kirche.

Bei den Gemälden handelt es sich um Ölgemälde auf Goldgrund. Gemalt wurde auf Eichenholz. Der Maler ist wohl Jakob Bachta. Helmut Schneider hat eine entsprechende Signatur auf den Bildern entdeckt.

Jakob Bachta

Jakob Bachta entstammte einer Koblenzer Malerfamilie. Er wurde am 27. Februar 1806 in Koblenz geboren und starb am 27. Oktober 1855. Seine Erste Ausbildung erhielt er von seinem Vater Johann Baptist Bachta (1782–1856), bevor an den Akademien Düsseldorf und München Ölmalerei und Freskotechnik studierte. Er unterrichtete ab 1844 an der Höheren Töchterschule in Koblenz.5

Jakob Bachta führte für mehrere unter Lassaulx’ Einfluss gebaute Kirchen Malereien für Altäre und Kanzeln aus. Neben christlichen Themen malte er vorwiegend Porträts.

Vom Vater Johann Baptist (1782–1856) gibt es im Mittelrhein-Museum Koblenz ein Bild „Blick von Weißenthurm nach Neuwied“ sowie eine Bilderuhr mit der Ansicht „des „Weißen Turms“ in Weißenthurm und Neuwied (1823)“. Auch die Tochter (Eva Maria 1804–1871) malte.

Der Geschichtsverein will sich um die Bilder bekümmern. Es ist schon ein Termin mit dem Mittelrheinmuseum vereinbart, um mehr darüber und die Kosten der Restaurierung zu erfahren.

Es wäre schön, wenn sie wieder an den ursprünglichen Ort, die katholische Pfarrkirche zurück kommen würden. Dort könnte man zusammen mit den Bildern aus den ehemaligen Seitenaltären einen geeigneten Platz finden. Letztere sind derzeit nicht besonders vorteilhaft im rechten Seitenchor in eine Altartafel eingebaut.

Die Fotos sind Aufnahmen von Gerd Heim.

Weitere Angaben folgen.